Nach dem Lockdown ist vor dem Lockdown

Ich hatte schonmal geschrieben, dass ein einziger Lockdown und das Prinzip von „Flatten the Curve“ nicht ausreichend sein werden. Mittlerweile habe ich zwei Artikel gefunden, die genau diese Vermutung bestätigen.

Einmal bei quarks.de: Darum ist die Corona-Pandemie nicht in wenigen Wochen vorbei

Die Methode kann es schaffen, die Überlastung der Intensivmedizin zu vermeiden – allerdings auch nur auf Zeit, solange die Maßnahmen aufrechterhalten werden. Sobald die Ausgangssperre endet, beginnt die Infektion von Neuem, denn ein wichtiger Faktor im Kampf gegen die Ausbreitung wurde nicht genutzt: Während der universellen Quarantäne haben die meisten Menschen keinerlei Immunität entwickelt. Sie können sich genauso wieder anstecken wie zum Zeitpunkt des ersten Ausbruchs. Der temporäre Lockdown schiebt das volle Ausmaß der Epidemie ebenfalls nur auf.
Der einzige Vorteil: Wir gewinnen Zeit für andere Lösungen.

Sobald die Grenzen wieder offen sind, die Menschen wieder ihre Häuser verlassen und der Kontakt sich erhöht, zerplatzt diese Strategie. Im Grunde müsste der völlige Lockdown weltweit und gleichzeitig ablaufen.

Die Forscher um Ferguson schlagen daher eine flexible Strategie vor, um die Situation in den Griff zu bekommen. Eine starke Kontaktreduzierung und die Schließung der Schulen und Universitäten würde daher über einen längeren Zeitraum immer wieder verhängt und aufgehoben.


Und hier bei theatlantic.com: How the Pandemic Will End

The third scenario is that the world plays a protracted game of whack-a-mole with the virus, stamping out outbreaks here and there until a vaccine can be produced. This is the best option, but also the longest and most complicated.

It’s likely, then, that the new coronavirus will be a lingering part of American life for at least a year, if not much longer. If the current round of social-distancing measures works, the pandemic may ebb enough for things to return to a semblance of normalcy. Offices could fill and bars could bustle. Schools could reopen and friends could reunite. But as the status quo returns, so too will the virus. This doesn’t mean that society must be on continuous lockdown until 2022. But “we need to be prepared to do multiple periods of social distancing,” says Stephen Kissler of Harvard.


Ich bin jedenfalls dabei, Pläne für eine Veranstaltung im Herbst zu überdenken. Grobe Rechnung und Prognose: Lockdown in Deutschland bis Ende April, dann nur einfache hygienische Maßnahmen, Besuchsverbote in Altersheimen, ggf. der Versuch, Kontakte zu reduzieren. Erneute Kontaktsperre dann möglicherweise im Juli und August. Großveranstaltungen wird es erst in einem Jahr wieder geben. Die Hoffnung bleibt weiterhin, dass es entweder externe Umstände gibt, die das Virus beseitigen oder wir schneller zu neuen Informationen kommen, was wir tun können (Medikamente, Ausbau von Krankenhäusern usw.).

2 Kommentare zu „Nach dem Lockdown ist vor dem Lockdown

  1. Aktuell sind es -100k in deinem Depot. Ich habe selbst noch Optionen zum 17.04. laufen und bin gespannt, ob die Märkte nochmal fallen. Zumindest aktuell bemerkt man die steigenden Fallzahlen nicht am Börsenkurs.

    Like

    1. Korrekt, mein Depot ist derzeit fett im Minus. Die VE*-Scheine werden bestenfalls eine Nullnummer. Die habe ich eindeutig zu früh gekauft. Habe letzte Woche aber nochmal nachgelegt mit diesem hier – der läuft bis 15.5.: DE000JM82AU7. Einstandskurs bei 0,56€. Ich spekuliere nun noch mit maximal 250.000€, wie ich schonmal irgendwo geschrieben habe. Selbst wenn ich das komplett verzocke, bleiben mir 300.000€ mehr als vorher. Habe aber noch etwas Spielraum nachzukaufen. Aktuell ist der Kurs bei 0,43€ und ich schaue, wie sich dieser heute entwickelt.

      Warum die Zahlen so sind wie sie sind, kann ich nur spekulieren und selber rumrätseln.
      – Die einen sagen: typische und zu erwartende Rallye im Bärenmarkt bzw. Dead Cat Bounce.
      – Andere sagen: Rebalancing der großen Fonds am Quartalsende, so dass diese Aktien nachkaufen müssen, was die Preise steigen lässt.
      – Wieder andere sagen: Alle Worst-Case-Szenarien eingepreist, wir waren überverkauft und mit den Interventionen der FED geht’s von hier aus nur noch bergauf. Die Panik in den letzten Wochen sei aufgrund der großen Unsicherheit gewesen und jetzt sei vieles klarer.

      So richtig weiß das wohl keiner, ich sowieso nicht. Interessant ist aber, was das mit einem macht. Man liest fast nur negative News und die Märkte steigen wie blöd. Da kommen mir durchaus Zweifel. Da die Optionsscheine aber noch 2,5 Wochen Zeit haben und die nachgekauften noch über 6 Wochen, warte ich einfach ab.

      Viel Glück uns beiden 😉

      Like

Hinterlasse einen Kommentar